⸺ PV-Strom clever nutzen
Warum PV im Winter nicht „schläft“
Photovoltaik lohnt sich auch im Winter – nur anders als im Sommer
Deine Anlage liefert weniger Strom, aber oft effizienter, und kann einen wichtigen Teil deines Verbrauchs abdecken. Im Folgenden ein kurzer Blogbeitrag, den du direkt nutzen oder anpassen kannst.
Viele denken, Solaranlagen funktionieren nur in der prallen Sommersonne – das stimmt so nicht. Photovoltaik reagiert auf Licht, nicht auf Wärme, deshalb erzeugt deine Anlage auch an kalten, klaren Wintertagen zuverlässig Strom. Durch die niedrigen Temperaturen arbeiten die Module sogar effizienter als an heißen Sommertagen, weil Hitze den Wirkungsgrad verringert.
Natürlich sind die Tage kürzer und die Sonne steht tiefer, daher fällt der Ertrag im Winterhalbjahr geringer aus. Typischerweise kommen Anlagen in Mitteleuropa in den Monaten Oktober bis März auf grob 20–30% ihres Jahresertrags – wenig im Vergleich zum Sommer, aber viel zu schade, um es ungenutzt zu lassen.
Typische Winter-Herausforderungen für PV
Im Winter hat deine Solaranlage mit anderen Bedingungen zu kämpfen als im Juli. Häufige Wolkendecken, Nebel und der flachere Sonnenstand reduzieren die direkte Einstrahlung, wodurch weniger Energie auf den Modulen ankommt. Dazu kommt, dass Schnee die Module zeitweise komplett bedecken kann – dann produziert deine Anlage vorübergehend gar keinen Strom, bis der Schnee abrutscht oder entfernt wird.
Auch Verschattung spielt im Winter eine größere Rolle, weil die Sonne tiefer steht und Bäume, Nachbarhäuser oder Schornsteine länger Schatten auf das Dach werfen. Hier helfen gute Planung, optimierte String-Auslegung und gegebenenfalls Leistungsoptimierer, damit einzelne verschattete Module nicht die gesamte Anlage ausbremsen.
Versteckte Vorteile der Wintersonne
Trotz geringerer Einstrahlung hat der Winter einige Vorteile für deine PV-Anlage. Kalte Luft steigert den Wirkungsgrad der Solarzellen: Pro Grad unter 25 °C kann der Modulwirkungsgrad leicht zunehmen, sodass klare, kalte Tage erstaunlich hohe Leistungen ermöglichen. Hinzu kommt der sogenannte Albedo-Effekt: Liegt Schnee auf Dach oder Umgebung, reflektiert er zusätzliches Licht auf die Module und erhöht so den Ertrag – vorausgesetzt, die Modulfläche selbst bleibt weitgehend schneefrei.
Ein weiterer Pluspunkt: Frost, Regen und Schneerutschen wirken wie eine natürliche Reinigung und spülen Staub und Schmutz von den Modulen. Saubere Module nutzen gerade das diffuse Licht besser, das im Winter besonders häufig ist, und helfen, aus wenigen Sonnenstunden mehr Strom herauszuholen.
So holst du mehr aus deiner PV im Winter
Mit ein paar Maßnahmen kannst du deine Anlage auf die kalte Jahreszeit trimmen. Schon bei der Planung lohnt sich ein etwas steilerer Neigungswinkel, weil steile Dächer Schnee leichter abrutschen lassen und bei tief stehender Sonne mehr Energie einfangen. Auch die Wahl moderner Module, die mit diffusem Licht gut umgehen, bringt Vorteile in der dunklen Jahreszeit.
Im laufenden Betrieb helfen praktische Schritte im Alltag:
Stromverbrauch verschieben: Wenn möglich, Waschmaschine, Spülmaschine oder E-Auto-Ladung in die hellen Tagesstunden verlegen.
Kombination mit Wärmepumpe: Nutze den PV-Strom, um deine Wärmepumpe zu betreiben und so einen Teil der Heizenergie solar zu decken.
Stromspeicher einsetzen: Ein Speicher puffert erzeugten Solarstrom tagsüber und stellt ihn abends zur Verfügung, wenn es draußen schon dunkel ist.
Schnee im Blick behalten: Bei dauerhaft geschlossener Schneedecke auf den Modulen kann sich eine vorsichtige Reinigung lohnen – aber nur, wenn es sicher möglich ist, etwa mithilfe von Teleskopwerkzeugen vom Boden aus.
Fazit: PV lohnt sich auch in der kalten Jahreszeit
Unterm Strich ist PV im Winter kein Ausfall, sondern eine sinnvolle Ergänzung deiner Energieversorgung. Zwar stammen die meisten Kilowattstunden aus den Sommermonaten, doch der Strom aus der Wintersonne reduziert weiterhin deine Stromrechnung und macht dich unabhängiger von steigenden Energiepreisen. Mit guter Planung, intelligenter Technik und ein paar bewussten Verbrauchsgewohnheiten wird deine PV-Anlage auch im Winter zu einem wichtigen Baustein deiner persönlichen Energiewende.
Bild: KI-generiert